
Wer Bitcoin kauft, möchte möglichst wenig Gebühren zahlen – gleichzeitig aber auch sicher und zuverlässig kaufen können. Viele Anfänger unterschätzen die Unterschiede bei Kaufwegen und den versteckten Kosten.
Hier bekommst du den Überblick:
1. Gebührenvergleich: Wo kaufst du am günstigsten?

Anbieter | Gebühren (ca.) | KYC notwendig? | Besonderheit |
---|---|---|---|
Kraken | 0,16–0,26 % | ✅ Ja | Sehr liquide Börse, viele Handelsoptionen |
Bitpanda | ca. 1,5–2,0 % | ✅ Ja | Einfaches UI, aber teurer |
Relai | 1,0–2,5 % | ❌ Nein (bis 900€/Tag) | App für Direktkauf in eigene Wallet |
Pocket Bitcoin | 1,5 % + evtl. SEPA-Gebühr | ❌ Nein (bis 1000€/Monat) | Kauf via SEPA direkt ins eigene Wallet |
Peach Bitcoin | Variable (P2P Marktplatz, ~0,5–1,5 %) | ❌ Nein (P2P) | Käufer & Verkäufer handeln direkt |
Versteckte Kosten beachten:
- Spread: Der Unterschied zwischen Kauf- und Verkaufskurs.
Manche Broker haben „0 % Gebühren“, aber einen schlechten Kurs. - On-Chain-Gebühr: Bei Relai und Pocket zahlst du zusätzlich den Bitcoin-Netzwerk-Transfer.
- Lightning-Unterstützung: Bei Pocket kannst du auch direkt via Lightning empfangen (günstiger bei kleinen Summen).
2. KYC vs. KYC-frei: Ein wichtiger Unterschied

Mit KYC | Ohne KYC |
---|---|
Kraken, Bitpanda | Relai, Pocket, Peach |
Mehr Rechtssicherheit | Mehr Privatsphäre |
Höhere Limits | Kleinere Beträge |
Kontoeröffnung mit Ausweis | Keine Verifizierung |
3. Risiken & Nachteile von Krypto-Börsen

Viele denken beim Bitcoin-Kauf nur an den Preis – aber das ist nur ein Teil der Gleichung. Hier die wichtigsten Risiken im Überblick:
❗ Krypto-Börse ist nicht gleich Wallet
Wenn du Bitcoin bei einer Börse kaufst und dort liegen lässt, besitzt du keinen echten Zugang zu den Coins. Du hast nur ein Guthaben auf der Plattform.
Merksatz:
„Not your keys, not your coins.“
Typische Börsenrisiken:
Risiko | Beschreibung |
---|---|
Hack & Verlust | Börsen sind Angriffsziel Nr. 1 (Beispiel: Mt. Gox, FTX) |
KYC & Überwachung | Deine Daten sind gespeichert, bei Datenleaks zugänglich |
Kontosperrung | Bei Verdacht auf „verdächtige Aktivitäten“ friert der Anbieter dein Konto ein |
Regulierung & Verbote | Manche Länder schränken Börsenzugänge ein (z. B. Auslandsbörsen blockieren) |
4. Alternative: Selbstverwahrung + P2P-Kauf

- Besser: Direkt in die eigene Wallet kaufen (z. B. mit Pocket oder Relai)
- Noch besser: Peer-to-Peer kaufen (z. B. Peach Bitcoin, bisq), um auch den Kauf komplett privat zu halten
Fazit: Kosten & Kontrolle bewusst wählen
Ziel | Empfehlung |
---|---|
Günstig & große Beträge | Kraken, Bitpanda |
Privat & unkompliziert | Relai, Pocket |
Maximale Privatsphäre | Peach Bitcoin (P2P-Handel) |
Sichere Aufbewahrung | Nach dem Kauf: Immer in die eigene Wallet transferieren |
Was ist KYC? (Know Your Customer)

KYC steht für „Know Your Customer“ – also „Kenne deinen Kunden“.
Es ist ein gesetzlicher Prozess, bei dem Finanzdienstleister die Identität ihrer Kunden überprüfen müssen.
Typische KYC-Schritte:
- Upload von Personalausweis oder Reisepass
- Selfie-Video oder Live-Identifizierung
- Adressnachweis (z. B. Stromrechnung, Mietvertrag)
Warum gibt es KYC?
- Geldwäscheprävention
- Steuer-Compliance
- Bekämpfung von Terrorismusfinanzierung
Nachteile von KYC für Bitcoin-Käufe:
Punkt | Warum problematisch? |
---|---|
Privatsphäre | Dein Name wird mit Bitcoin-Käufen verknüpft |
Datenrisiko | KYC-Daten sind begehrtes Ziel für Hacker |
Überwachung | Behörden können KYC-Daten auswerten |
Kontrolle | Konten können gesperrt werden, falls der Anbieter dich „verdächtig“ findet |
KYC-frei kaufen: Nur in bestimmten Grenzen
In Deutschland kannst du über Dienste wie Pocket, Relai oder Peach Bitcoin bis zu bestimmten Betragsgrenzen ohne KYC kaufen. Das ermöglicht mehr Privatsphäre – allerdings nur für kleine bis mittlere Beträge (i. d. R. max. 900–1.000 €/Monat).
Fazit:
- Wer Wert auf Privatsphäre legt, nutzt KYC-freie Anbieter für kleinere Käufe
- Wer große Summen bewegen will, muss sich meist mit KYC arrangieren – sollte aber darauf achten, die Coins anschließend selbst zu verwahren