Verstreut in Nord-Japan sind zwei Dutzend mumifizierte japanische Mönche als Sokushinbutsu bekannt.
Die Selbstmumifizierung die dafür duchlaufen wurde kann in drei Phasen mit jeweils 1.000 Tagen (insgesamt ca. 9 Jahre) eingeteilt werden:
- Diät, Meditation
- Diät, Konservierung
- Lebendig begraben
Phase 1
Diese waren Anhänger des Shingon-shū, eine alte Form des Buddhismus, sie starben im ultimativen Akt der Selbstverleugnung. Über drei Jahre ernähren sich die Priester mit einer speziellen Diät aus Nüssen und Samen, währendessen wird an einer strengen körperlichen Aktivität teilgenommen, die das Körperfett abbaut.
Phase 2
Dann essen sie nur Rinde und Wurzeln für weitere drei Jahre und beginnen Tee aus einem giftigen Saft des Urushi-Baums zu trinken, der normalerweise für Lackschüsseln verwendet wird. Dies verursacht Erbrechen und einen schnellen Verlust von Körperflüssigkeiten, und am wichtigsten, es tötet alle Maden ab, die bewirken, dass der Körper nach dem Tod zerfallen könnte.
Phase 3
Schließlich würde sich ein selbstmumifizierender Mönch in einem steinernen Grab, kaum größer als sein Körper, einsperren lassen. Hier hält er sich nur in der Lotus-Position auf. Seine einzige Verbindung zur Außenwelt ist ein Luftschlauch und eine Glocke. Jeden Tag läutete er seine Glocke, um die außerhalb wissen zu lassen, dass er noch lebt. Wenn die Glocke nicht mehr geläutet wird, wurde das Rohr entfernt und das Grab versiegelt.
Verehrung als Buddha
Nicht alle Mönche, die Selbst-Mumifizierung versucht hatten waren erfolgreich. Wenn schließlich die Gräber geöffnet wurden, fand man einige Leichen die bereits faulten. Diese Mönche wurden in ihren Gräbern wieder eingeschlossen. Sie wurden für ihre Ausdauer respektiert, aber sie wurden nicht verehrt. Jene Mönche, welchen die Mumifizierung selbst gelungen war, wurden auf den Status von Buddha erhoben, wurden im Tempel ausgestellt und von ihren Anhängern gepflegt.
Die japanische Regierung hat im späten 19. Jahrhundert Sokushunbutsu gesetzlich verboten, anscheinend wurde die Praxis jedoch noch bis ins 20. Jahrhundert fortgesetzt.
Obwohl rund 28 dieser Sokushinbutsu verblieben sind, können nur 16 von ihnen besucht werden. Das bekannteste ist Shinnyokai Shonin des Dainichi-Boo-Tempels auf dem heiligen Berg Yudono. Die Mehrzahl der Mönche, die sich der Selbst-Mumifizierung unterzogen haben, taten dies in der Nähe dieses Tempels. Es hat sich gezeigt, dass eine lokale Quelle hohe Werte von Arsen enhält und dies kam den Mönchen bei der Mumifizierung zu gute. Andere können an banaleren Standorten wie im Nangakuji Tempel, in den Vororten von Tsuruoka, und beim Kaikokuji Tempel in der kleinen Stadt Sakata gefunden werden.
Nachtrag
Zu diesem Thema gab es gestern (21.06.2012) bei Galileo Big Pictures einen Beitrag
ProSieben.de – Galileo Big Pictures
Quelle:
Dieser Artikel wurde von mir aus dem Englischen Übersetzt, das Original findet man hier
Sokushinbutsu
Sokushinbutsu of Dainichi temple


